Mittwoch, 23. November 2011

Analysis

Ich sehs schon kommen, wenn die Klausuren geschrieben werden und ich denn Algebra und Experimentalphysik bestehen sollte, dann wird es die Analysis sein, die mir ein Bein stellt.
Morgen werd ich wieder mal während des Seminars vor der Vorlesung vom zukünftigen Nobelpreisträger der Übungsgruppe abschreiben müssen. Wochenends lag ich krank im Bett, konnte kaum etwas an den Übungen machen, Montags war Experimentalphysik vorrangig, dienstags wars Algebra, und beides habe ich hinbekommen (einigermaßen; die Ergebnisse bleiben abzuwarten - ich hab mich schon öfter mal auf den Arsch gelegt, wenn ich die Sachen ganz alleine rechnen wollte), aber Analysis kapier ich ums Verrecken nicht so, dass ich es umsetzen könnte.

Ich weiß, was die Aufgabe von mir will. Ich kenne die anzuwendende Definition. Aber ich weiß nicht, wie ich es anzuwenden habe. Wenn die Definiton lautet: "Das und das ist zu zeigen, damit sich analog das ergibt", dann frage ich mich: "Wie zeige ich das?"
Wenn ich dieser Frage in meinen Büchern auf den Grund gehen will oder im Internet, lautet die Antwort immer: "Indem du das und das zeigst" - aber ich weiß ja eben nicht, wie ich das machen soll. Wie ich die Definition auf meinen Sachverhalt übertrage und in der Praxis anwende. Daran scheiterts. Bei Algebra hats da mittlerweile Klick gemacht, aber bei Analysis noch nicht.

Und meine Eltern können übers Wochenende auch nicht kommen - also kein Weihnachtsmarktbummel. Kein gemeinsames Fernsehen am Abend. Keine Weihnachtsstimmung mit Mama und Papa (das wäre nämlich die einzige Gelegenheit, sie vor Weihnachten nochmal zu sehen, und vor allem die einzige für einen gemeinsamen Weihnachtsmarktbesuch mit zumindest einem Bruchteil meiner Familie, der immerhin seit Jahren geliebte Tradition ist).

Obwohl das Geheule von vorhin vorbei ist, könnt ich immer noch heulen.

Ich geh jetzt Lebkuchen fressen. Möp.

Samstag, 19. November 2011

Fliegenplage ist beseitigt

Ursache meiner kleinen Fliegenplage hier scheint also doch der Meerschweinchenkäfig gewesen zu sein. Dank einer einzigen Fliege, die ich leben ließ. Ich lasse es mir eine Lehre sein.

Jedenfalls ist das Ganze jetzt vorbei und jede einzelne letzte Fliege in der Wohnung mit Genuss erschlagen. Party!

Donnerstag, 17. November 2011

Zu ihrer Verfügung

Wie ich es hasse, auf Abruf irgendwo zu sitzen, weil jederzeit Telefon oder Klingel ertönen könnten. Man kann nicht tun, was man will, weil man dann jederzeit irgendwie überrascht werden könnte, und auf etwas anderes konzentrieren kann man sich auch nicht.
Und die ganze Zeit liegt die Verantwortung, wie der restliche Abend verlaufen wird, bei jemand anderem, der das entweder schon ganz genau weiß oder sich nicht entscheiden kann.

Und ich sitze auf Abruf da und verschwende im Endeffekt Zeit. Obwohl ich mich heute Abend mit dieser Person am liebsten gar nicht treffen würde. Am liebsten absagen würde, spontan wegen irgendetwas. Am liebsten um sechs Uhr ins Bett kriechen würde mit einem schönen heißen Tee und versuchen, beim NaNo voranzukommen, und immerhin darf ich morgen wieder um sechs in der Früh aus den Federn kriechen.

Aber nein.

Stattdessen sitze ich hier auf Abruf, damit jemand anders bestimmen darf, was ich heute abend mache.

Gott, wie ich das hasse.

Montag, 7. November 2011

Sleep

Hab ein neues Schlaflied.

http://www.youtube.com/watch?v=48G1r3bmFJA


Der Text passt so wunderbar - und nach meiner Interpretation ist es ein Lied, dass mir, wenn ich früh morgens mal wieder total entnervt auf den Wecker schaue - sagt: "Schon okay. Entspann dich. Es ist alles okay, es wird ein neuer Morgen kommen, und dann sehen wir weiter. Atme tief durch - und schlaf einfach."

"Einfach wundervoll.", hauchte der Uhrmacher entzückt - und gähnte.

Guts Nächtle.

Sonntag, 6. November 2011

Nervlich am Ende

Ich glaube, ich bin nicht WG-geeignet.

Nachdem ich anfangs eine sehr positive Meinung über meine Mitbewohnerin hatte, die an und für sich eine sehr ruhige, umgängliche Person ist, hat sich diese Meinung jetzt um bisher ca. 90° gedreht.

1. Ich hab nichts dagegen, etwas für sie auf ebay zu bestellen, wenn sie ihr Passwort noch nicht hat. Ist bei mir nur ne Sache von Minuten, da ich ein Onlinekonto habe. Sie nicht. Aber eigentlich ist bei wirklich jedem ebay-Artikel Überweisung möglich, und das könnte sie auch machen. Mittlerweile hat sie nämlich ihr Passwort. Trotzdem bestelle ich immer noch für sie Sachen wie alte Popcorn-Ausgaben oder John-Travolta-Autogrammkarten. Manchmal auch ne Bunte. Ausgabe "Hanz Rühlmann wird 80" oder so. Mittlerweile nervts. Vor allem, weil sie das selbst machen kann mittlerweile. Und außerdem fragt sie mich jedes Mal von Neuem, wie eigentlich diese Funktion mit Maximalgebot und Überbieten funktioniert. Jedes Mal erkläre ich es ihr von neuem. In genau den gleichen Worten. Und sie fragt es wieder. Manchmal glaube ich nicht recht, dass sie Jura studiert. Und zwar im dritten Semester.

2. Sie duscht um zwei Uhr morgens. Bzw. ein Uhr morgens.

Und ich habe Einschlafschwierigkeiten. Derbst. Ich brauche zwei Stunden zum Einschlafen und kann morgens höchstens bis um halb neun schlafen, dann ist Sense. Außerdem muss ich in der Woche meist schon um sechs aufstehen, während sie erst mittags zur Uni muss, und ich brauche wirklich viel Schlaf, um nicht krank zu werden bzw. um mich noch konzentrieren zu können.

Wann sie duscht, ist ja nun an und für sich ihre Sache. Aber sie scheint nicht zu verstehen, dass die Geräusche, die sie macht, nicht innerhalb ihrer vier Wände bleiben. Wenn sie die Tür zuknallt, höre ich das natürlich. Wenn sie die Schublade, Schranktür, Duschtür zuknallt, höre ich das. Sie trägt in der Wohnung außerdem immer ihre Straßenschuhe (mit Absatz), und wenn sie damit durch die Wohnung läuft (und zwar nicht leise), dann höre ich das laut und deutlich. Wenn sie duscht, dann höre ich das Wasser rauschen, ich höre es jedes Mal, wenn ihr die Flasche runterfällt, sie den Duschkopf beiseite legt, sie gegen die Tür oder die Wand stößt (das ganz besonders laut), weil nämlich mein Zimmer direkt ans Bad grenzt. Wenn sie um ein Uhr morgens den Abwasch erledigt und die Küche aufräumt und die Teller nicht sehr sanft übereinander stapelt, dann höre ich das und werde von jedem Poltern aus dem beginnenden Schlaf gerissen. Dann verzweifel ich, vor allem, wenn ich auf den Wecker gucke, vor allem, wenn ich so müde bin, dass ich schon Kopfschmerzen kriege, und das macht alles nur noch schlimmer. Dann hilft nicht mal mehr Musik hören mehr (vor allem, wenn sie so laut poltert, dass ich das sogar durch die Kopfhörer höre).

Außerdem kommt sie um zehn Uhr abends (wo ich eigentlich seit einer Stunde im Bett sein möchte) in mein Zimmer und fragt mich. Sachen über ebay. Über mein Meerschweinchen. Über Gott und die Welt. Das Gleiche zu jeder Tageszeit, wo wir da sind und sie genau weiß, dass ich noch jede Menge zum nächsten Tag zu arbeiten habe.

Ich brauch meine Ruhe, glaub ich. Anfangs hatte ich Angst, hier zu vereinsamen, und hab deshalb die WG gewählt. Aber wenn ich dieses Studium wider Erwarten mehr als ein Semester durchhalten sollte, dann zieh ich nächstes Jahr um. In eine Einzelwohnung.

Ich will doch nur schlafen, verdammter verdrehter verfahrener Mist.