Freitag, 28. Mai 2010

Die Liebe - Angekommen auf der dritten Zwischenstation, und stillgestanden.

Ja, und beim Geburtstag der Dirigentin war natürlich auch er da *grins*. Nach dem Six Feet Under - Konzert war ich schon mal etwas zuversichtlicher als zuvor, und ich denke, es war gut gestern. Geredet haben wir nicht viel - wie immer - aber er hat oft bei mir in der Nähe gestanden, er hat mich oft angesprochen als es ums Verteilen der Fahrgemeinschaften ging, obwohl mich das Ganze eigentlich gar nicht so direkt betraf. Er hat Witze gemacht mit mir, als er bei uns stand, und als mein Kumpel ihn um Bestätigung fragte, dass das Six Feet Under - Konzert doch wirklich toll war, hat er direkt mich angesehen und gesagt: "Ja.".

Wow. Ich glaube, diese Interpretationsmöglichkeiten hätte ich auch mal im Deutschunterricht anwenden sollen. Natürlich bilde ich mir nicht ein, dass diese Blicke, sein Aufenthalt bei mir etc. auch nur das Geringste zu bedeuten hat - das wäre auch sehr, sehr weit gefasst. Natürlich hat es nichts zu bedeuten gehabt. Aber es ist schön, wenigstens hypothetisch so zu denken, bis ich ihn in ... *nachguck* drei Wochen wiederseh. Bis dahin ist es schön, sich mit unmöglichen Gedanken zu beschäftigen.

In der Anfangszeit ist Liebe schön. Man freut sich über jeden Blick, über jede Geste, über jedes zufällige Aufeinandertreffen, selbst wenn es ohne viel Worte ablief. Nach einiger Zeit beginnt man, Sehnsucht zu haben. Das ist nicht mehr so schön. Als wir vom Six Feet Under - Konzert wegfuhren, habe ich geweint aus Einsamkeit, denn es dauerte damals noch acht Wochen bis zum nächsten Konzert, und ich wollte nicht weg von ihm. Man beginnt, Sehnsucht zu haben.
Dann beginnt man, sich irgendwie ausgelaugt zu fühlen. Bei mir dauert die Liebe jetzt schon mehr als ein halbes Jahr, und ich beginne, zu wünschen, ich hätte ein klares Ergebnis. Ich beginne, darüber nachzudenken, dass mir selbst ein "Nein" lieber wäre als diese quälende Ungewissheit und immer wieder mein Kumpel, der fragt: "Wann willst du´s ihm endlich sagen?" und die Angst, er findet eine andere, die Angst, er tritt aus dem Orchester aus und ich sehe ihn nie wieder, die Angst, er ist einfach weg. Langsam beginnt es, wehzutun. Langsam beginne ich, mir ein Ende zu wünschen.

Vielleicht ist es immer besser, einfach ehrlich zu sein und mit der Sprache herauszurücken. Aber ich habe Angst.

Ich habe Angst vor einem typisch nach ihm klingenden, freundlichen "Tut mir Leid, aber wollen wir nicht Freunde bleiben?". Ich habe Angst vor verlegenen Blicken danach, nach dem Korb, und das selbst die freundlichen Scherze jetzt ein Ende finden. Ich habe zu große Angst vor dem "Nein", was definitiv kommen wird.