Sonntag, 25. März 2012

Turn into earth

Gestern noch hatte ich den Friedhof des Ackerman`s Field fast vergessen; erst jetzt erinnere ich mich an die Träume von früher. Und jetzt beginnt der Horror auch wieder zu verblassen, doch vergessen kann ich das nicht mehr, deshalb muss es hier aufgeschrieben werden. Und das habe ich mich heute früh noch nicht getraut, an einem grauen Morgen, an dem die Sonne noch nicht da ist. Erst jetzt, als gute Musik aus den Lautsprechern klingt, ich eine Hand in Olgas lebendigem Fell vergraben kann und die Sonne aus aller Kraft auf meine Haut scheint.

Da ist ein Traum, den ich als Kind sehr, sehr oft geträumt habe, und er hatte immer dieselben Grundzüge. Es kam dieser Friedhof und das weite, weite Land drin vor, und die Ruinen in seiner Nähe, am äußeren Kreis. Die Ruinen kann man besichtigen, doch wann immer ich im Traum an diesem Ort war, waren niemals viele Besucher dort. Eigentlich sehr wenige. Gut so.

Der eigentliche Friedhof ist von einem richtigen umgeben, der aber schon lange eine Randexistenz führt und auf dem niemand Neues mehr begraben wird. Nicht, dass er voll wäre. Man geht über sanfte Hügel und grüngelbes Gras, man sieht herbstliche Bäume (es scheint dort ewig Herbst zu sein) und dann geht man weiter, wenn die Grabsteine aufhören. Man geht ein Stückchen weiter, und die Welt scheint ... nicht wirklich dunkler, aber doch gleichzeitig schattiger zu werden. Die Schatten werden schwärzer, ohne dass das Licht abnimmt. Wolken ziehen nicht mehr zufällig dahin. Alles hat Augen und folgt etwas Unsichtbarem, ohne, dass man es begreifen kann.

Und dann kommt der eigentliche Friedhof.

Ich kann ihn nicht beschreiben. Ich kann auch nicht über diesen Traum sprechen, weil er mich jedes Mal mit unvorstellbarem Grauen aufwachen lässt; ich hasse und fürchte diesen Traum. Es gibt Alpträume, die verblassen bereits, wenn man merkt, dass man nur geträumt hat, und man weiß, hier wird so etwas niemals passieren können. Doch dieser Traum lässt einen immer mit der Gewissheit (ja, absoluter Gewissheit) zurück, dass die Realität sich ausgedünnt hat. Dass der Himmel Risse hat. Dass da in den Augenwinkeln Schatten lauern. Dass die Monster immer noch da sind, wenn man sich schon längst die Decke über den Kopf gezogen hat.

Und genau das ist es, was mich daran hindert, über diesen Traum zu sprechen. Diese irrationale Angst, ihn dadurch stärker zu machen ... ihm Kraft zu geben dadurch. Denn selbst in dieser Ruine (die nicht stark besucht ist, weil die Menschen merken, dass etwas dort ganz und gar nicht stimmt) hat das, was im Friedhof wohnt, Macht. Es beherrscht die Freunde, mit denen ich im Traum dort bin.

Niemals bin ich etwas wie eine Hüterin dieses Felds. Doch immer die einzige, die Bescheid weiß, und die einzige, die eindeutig zu wissen scheint, dass etwas dort ist. Zwar nicht, was genau, doch etwas. Und die Anwesenheit von Menschen gibt dieser Macht dort Kraft ... weckt sie auf. Es kann Menschen hilflos machen, sie wie hypnotisiert zu sich ziehen, doch nicht immer.
Nein, keine Hüterin. Dazu habe ich viel, viel zu große Angst. Ich weiß nur Bescheid im Traum, mehr nicht.

Klingt das irgendwie krank? Wahrscheinlich.

Trotzdem bin ich heute früh, kurz nach sechs, schweißgebadet aufgewacht und mit Horror hinter den Augenlidern. An Schlaf war trotz unglaublicher Müdigkeit nicht zu denken in diesem Moment ... selbst ein Krimi war zu schrecklich heute früh. Mein Buch zu lesen ("Wolfsmond" von Stephen King) wäre Selbstmord gewesen. Ich hab das Licht überall angemacht, bis die Sonne aufging, habe im Schlafzimmer meiner Eltern (die im Moment im Urlaub sind) mich ins Bett verkrümelt und den Fernseher angeschaltet und ... Biene Maja geguckt. Aber nicht lange.

Ja, lach mich aus, aber übergroße Spinnen und eine hilflos im Netz zappelnde Biene waren in dem Moment nicht unbedingt das Beste.

Also solange umgeschaltet, bis die Sonne aufgegangen war ... und dann die Lichter alle angelassen, ebenso den Fernseher, und noch ein Weilchen geschlafen.

Diesmal traumlos.

Gott sei Dank.

Und wer sich fragt, wie dieser Friedhof inmitten des Walds aussieht: Man kann ihn nicht beschreiben. Oh, ich weiß, wie er aussieht, ich kann mich an jeden Grashalm, jeden Baum dort erinnern, doch die Beschreibung würde der Realität spotten ... und außerdem habe ich zu große Angst davor.

Nur soviel: Dieser Friedhof ist der Indianerfriedhof aus "Pet Cemetery" (wenn man das Buch liest, der Film ist grottig und spottet dem grandiosen Buch). Er ist Ackerman`s Field, doch kein N. und auch sonst niemand da, der durch die Kamera schaut, um aus sieben Felsen acht zu machen. Auf diesem Friedhof sind es ewig nur sieben Felsen.

Das muss reichen.

Donnerstag, 22. März 2012

Fragen, die die Welt bewegen (aber nur, wenn man mich als die Welt definiert, was man nicht tun sollte)

Bin das nur ich, oder geht hier gerade so ein Frühlings-Diät-Wahn um?

Warum brauche ich für ein- und dieselbe Strecke zwanzig Minuten und habe das Gefühl, zu schweben, während ich heute achtzehn Minuten gebraucht habe und bereits nach den ersten fünf Schritten merkte, dass das heute sehr, sehr anstrengende anderthalb Stunden werden?

Warum habe ich in letzter Zeit alte Silbermond-CDs rausgekramt, während ich ansonsten momentan nur In Flames höre? Was ist denn bitte das für ne merkwürdige Kombi?

Warum bin ich zu blöd, nen BKA-Virus selbst mit Hilfe vollständig zu entfernen - und muss ich mir vom Nebenjobber beim Computerstore meines Vertrauens wirklich mit spöttischem Grinsen sagen lassen: "Und Sie wollen wirklich sechzig Euro zahlen, um den wieder loszuwerden?"
("Danke, jetzt, wo du mich dran erinnerst, krieg ich den eigentlich auch alleine runter, tschüss dann!" - oder was soll man da antworten?)

Wer ist dieses Wesen, dass seit einer halben Woche unser Haus putzt, und was hat es mit meiner Schwester gemacht?

Und, die wichtigste Frage von allen: Warum zur Hölle war die Seife heute Morgen definitiv verschwunden und lag vorhin auf der Bürstenablage (ca. einen Meter höher), obwohl ich dieses Bad im Moment alleine nutze?

Und die Frage der Woche: Wieso gehen technische Geräte bitte schön immer im Rudel kaputt und auch genau dann, wenn kein passender Ersatz da ist? Ich HASSE (Capslock FTW!) Laufen ohne Musik!

(Und ich weiß, das Label ist sinnlos, aber ich hab nicht gekifft. Das hier muss keinen Sinn ergeben, hört mich wohl an, sondern ist einfach nur ein dickes, fettes XD )

Donnerstag, 15. März 2012

Sterben und Leben

Amy ist Ruekah.

Ruekah ist ein Engel, der schon lange unter Menschen ist. Was will sie, warum wandert sie seit Jahrzehnten umher, verdingt sich als Söldnerin, warum mordet sie und schwingt Waffen?

Isaac ist Serafin, und Isaac stirbt, damit Serafin zurückkehren kann, der als einziger den sechsten und vorletzten Splitter finden kann. Und dieser Splitter fordert Blut. Fordert Tribute, doch ein Mensch ist zu wenig.

So stirbt Carol, die Meerjungfrau, die den Hexer geliebt und gehasst hat, verflucht und gerettet. Oh, arme Carol, der der Hexer einst versprach, er würde sie niemals loslassen, arme Carol, die zum Hexer sagte, "Lass mich nicht alleine".

Arme Carol, als Schatten über sie kriechen. Arme Carol, denn heute Nacht sind Versprechen durchscheinend und alte Worte vergessen, und nichts davon ist noch wichtig. Der Hexer lächelt nicht, als sie stirbt, doch weinen tut er auch nicht.

Doch Serafin ... wer ist das eigentlich mittlerweile?

Six thousand years went by.

Serafins Klinge durchtrennt Halixas wie Butter, und Blut und Gedärme spritzen auf ihn, ohne dass Serafin eine Miene verzieht. Der Hexer jedoch hat gegen so viele Todesfälle vorgesorgt, fügt sich wieder zusammen, sitzt keuchend auf dem Boden und starrt Serafin an.
"Was sollte das denn, du Mistkerl?", knurrt er, und Serafin hebt die Augenbrauen, grinst fröhlich und legt den Kopf schief.
Du kannst dich automatisch heilen, was?", schwingt die Klinge erneut, und diesmal fliegt Halixas Kopf.


Isaac hat Candle geliebt.

Hat Serafin noch irgendwo in dem eingestürzten Buchladen seiner Erinnerungen, in dem verstaubte, verblasste Buchseiten in Regen schwimmen, genug Erinnerungen an Liebe übrig?

Der Mann, der Candle gepackt hält und ihr, ohne zu wissen, dass sie eine wandelnde Tote ist, unsterblich und verflucht, sein Messer an den Hals hält, will nur sein eigenes Leben retten.
"Idiot.", schnaubt Serafin und durchbohrt beide gleichzeitig.
Als der Gelegenheitskidnapper schon längst kalt und starr ist, fragt er Halixas mit ehrlicher Verwunderung, warum ein Loch in der Brust für Candle so schrecklich sein soll.


"Serafin", fragt Amy leise. "Kannst du dich noch erinnern? Daran, wie es gewesen ist, zu lieben?"