Freitag, 3. Mai 2013

Update!

Und zwar nicht über merkwürdige Geschichtenschnipsel oder Söldnerinnen, die erst lernen müssen, was ihnen wirklich wichtig ist, sondern seit langem mal wieder über mich. Denn:

Sonntag: Tag des Halbmarathons (29.04.2013, 2:20 h)

Das da ist ein Ausschnitt aus meinem (nicht mehr so richtig) aktuellen Trainingsplan. Ich trainiere strikt nach Plan, weil mir das ein klareres Ziel verleiht und so etwas wie eine mentale Garantie, dass ich das vom Plan gesetzte Ziel erreichen werde, wenn ich ihn nur konsequent verfolge. Ich mag Pläne. Mit dem Laufen angefangen habe ich durch einen 5km-Plan, und der hat geklappt, und dann habe ich einen 10km-Plan verfolgt, der geklappt hat, und dann habe ich einen Halbmarathon-Plan (von der Brigitte *hust*) verfolgt. Und das da oben ist die letzte Woche dieses Plans, und hinter dieser Woche steht ein Häkchen, und hinter dem Tag des Halbmarathons steht die Zeit, die ich gebraucht habe, um ihn erfolgreich hinter mir zu bringen. Das war am 29.04.2013, also letzten Montag, weil ich Sonntag, wie es ursprünglich geplant war, nicht konnte. Und wie man sieht, hab ich die Halbmarathon-Distanz, 21,2 km, erfolgreich in einer Zeit von 2:20 h hinter mich gebracht! Konfetti!

Anyway, die letzten paar Kilometer waren wirklich Folter. Hab ein paar Stufen (6 Stufen) auf der Strecke, da bin ich gestolpert, der Länge nach direkt vor einem Fußgänger hingeschlagen und direkt wieder aufgesprungen und weitergelaufen, deshalb habe ich das als Pause nicht gezählt, aber peinlich war's. Und ich hatte als Trinken nur eine normale kleine Flasche mit, die hab ich mir, wenn ich beim Laufen trinken wollte, am Anfang (als sie noch fast voll und anderthalb Stunden gleichmäßig geschüttelt worden war) fast komplett über die Hand und den Arm gekippt, außerdem war das Zeug  viel zu süß ... aber ich hab's geschafft.

Und dann habe ich nachgeschaut. Hier findet nämlich jedes Jahr ein Citylauf statt - es gibt die Schnupperstrecke, die 6 km, die 10 km und den Halbmarathon (und irgendsoeine Staffellaufgeschichte). Jedes Jahr ein großes Ereignis - Eventzelte überall, Werbung überall, die Zeitung voll davon. Und jedes Jahr habe ich geschaut und neidisch gedacht: Wow, das würdest du auch gerne können. Laufen. Bei so etwas mitmachen und später sagen können, ich hab's geschafft. Ich kann mich noch an das Mädchen erinnern, das immer den Läufern hinterherschaute und davon träumte, das auch zu können. Einfach loslaufen und kilometer-, stundenlang nicht aufhören, einfach laufen, laufen, laufen, weiter und weiter, und wenn sie es selbst versuchte, gab sie auf, weil das gar nicht leicht war, sondern schwer und viel zu anstrengend und sowieso unmöglich für eine unsportliche Person wie sie. Das Mädchen dachte, selbst mal so zu laufen wäre ohnehin unmöglich für sie. Manchmal such ich dieses Mädchen in mir drin, weil sie nämlich noch da ist, nehm sie bei der Hand, wenn sie Selbstzweifel kriegt, und sage: Siehste. Ein Traum. Ein großer, großer Traum, von dem du dir vielleicht nichts kaufen kannst, aber der dir bewiesen hat, dass du mit genug Ehrgeiz jede Menge erreichen kannst. Es funktioniert. Auch eine wie du kann laufen ... kilometer-, stundenlang.

Und nachdem ich im Training erfolgreich die Halbmarathondistanz zurücklegte, ist es nur konsequent, jetzt einen Wettkampf ins Auge zu fassen. Und welchen sonst, als diesen Citylauf? An dem Wochenende habe ich nichts vor. Die Strecke sieht gut aus. Startzeit ist um zehn - völlig in Ordnung, auch wenn ich sonst schon zwei Stunden vorher loslaufe. Egal, besser als abends oder mittags. In drei Wochen - also Zeit genug, den alten Trainingsplan um drei Wochen zurückzuspulen, und somit die jetzige Kondition gut zu halten. Ich kann das schaffen. Ich hab mich angemeldet und ein T-Shirt bestellt, das ich danach wahrscheinlich jeden Tag und bei jedem Lauf tragen werde, alleine schon, um vor aller Welt anzugeben.

Jep. Mein erster Wettkampf. Ein offizieller Sportwettkampf. Einer von jenen sein, die ich jahrelang neidisch beobachtete. Mein erster Laufwettkampf!

Oh mein Gott. Ich glaube, in der Nacht vorher werd ich gar nicht schlafen können ...