Dienstag, 11. Oktober 2011

Und der Hutmacher grinst

Das ich ausgezogen bin von zu Hause

(endlich, endlich, endlich)

ist ja nun bald schon kalter Kaffee. Trotzdem ist es schon interessant, endlich auf eigenen Füßen zu stehen. Auch, wenn meine Mutter der Ansicht ist, dass ich nicht wirklich ausgezogen bin, mehr so wie im Internat. Finde ich aber nicht: Ich muss hier selbst meinen Kühlschrank füllen, selbst alles abwaschen, ich habe nur meine Haushaltsgeräte, ich habe selbst alles zu putzen und darauf zu achten, dass alles heil ist und bleibt, meine Wäsche muss ich selbst waschen und trocknen, meine monatlichen Finanzen selbst einteilen.

Und brauche keine Rechenschaft mehr ablegen, wo ich war, wohin ich gehe, wann ich gehe, wann ich zurück bin und warum ich so lange gebraucht habe.

Meine Mitbewohnerin ist jetzt endlich mal da und - was ich nicht gedacht hätte - auch wenn sie eine eher stille und freundlich ruhige Person ist, stellt sie gerne viele Fragen über eine Bandbreite von vielen, vielen Themen. Schwarze Löcher, korrekte Ernährung von Zwergkaninchen basierend auf der von Meerschweinchen, Religionen und ihre Aspekte, Zeitreisen bzw. die Möglichkeit derer, die Ausdehnung des Universums, das Leben und die Größe des Lebens in der Tiefsee. Haben wir gestern Abend alles abgedeckt, während wir zufällig gleichzeitig Abendessen aßen. Gefällt mir.

(Wo ist der Button? Ach, aber ich hab ja kein Facebook, verzeihung)

Und Uni ist auch fein - schon bilden sich erste Ansätze einer Gruppe heraus. Benjamin, der nur für Physik lebt und immer gerne in der ersten Reihe sitzt, und Christian und ich - Christian, der leicht zu überzuckernde, hyperaktive Junge, mit dem man so wunderbar lachen kann. Haben gestern zusammen die Mensa hier ausprobiert. 2.70 Euro für einen großen Haufen Spätzle, Putenbrust überbacken mit Rahmzwiebeln und ein Schälchen Salat, alles 1A-Qualität - kann man nicht meckern. Nope, kann man wirklich nicht.

(Und der Kaffee dort schmeckt auch)

Außerdem läuft der Hutmacher wieder. Es gab schon frühere Versuche, manche davon sechs Wochen lang, bis aufgegeben aus Zeitmangel

(besser gesagt, aus Unlust und mit passendem Zeitmangel als guter Ausrede)

aber nun zieht der Hutmacher das Trainingsprogramm aus seinem Laufbuch durch. Drei Wochen sind durch. Schlechte Trainingseinheiten haben mich nicht von der nächsten demotivieren können, gute haben mich bis jetzt motiviert, und auch, wenn es immer noch etwas doof ist, wenn einen diese springlebendigen, hüpfenden Flummi-Läufer alle fünf Minuten überholen, während sie im Park im Kreis laufen - noch läuft der Hutmacher.

Trotz leichter Knieschmerzen. Aber ich versuche, den Laufstil so zu verändern, dass es nicht mehr so extrem auf die Knie geht.

Außerdem wurden die gestrigen Mathe-Vorlesungen verstanden. Heute Chemie und Matheübung, morgen endlich die erste Physik-Vorlesung. Ich bin gespannt.

Und der Hutmacher grinst wie die Grinsekatze.

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