Mittwoch, 19. August 2009

W

Wer bist du?

Getting a cat, somewhen.
Writing storys, finishing "Black Lapislazuli" while being young.
Publishing some, getting money with some, having many people read them somewhere, and if it´s just the i-net.
Getting a little flat near here, travel to australia and scotland and america and japan and china.
Writing articles about many, many things, things like climate changing, budhism, humanity and its seven sins, the useless fight against a warmer, then colder clima, a fight that can´t be won...
Discovering the world, its people and its history, travel and travel and travel... while not knowing who I am.

Who are you?

I don´t know. I want to spend my lifetime finding it out.
´Cause that is what Life´s for: Discovering and Exploring everything. See what you are, what humans are, what universe is. What living is.
Life means to find out what living means.

Who are you?

Once I found the best possible answer, I won´t mind that I will die someday. Like everyone does.

Donnerstag, 13. August 2009

Black Lapislazuli - Prolog

Ja, der Prolog. Nur ein Auszug von allem, und wahrscheinlich eh nicht besser als der restliche Rest. Nichtsdestotrotz - mir gefällt er sehr gut. Trotzdem, keine Ahnung, wieso ich ausgerechnet das hier veröffentliche. Wer weiß, ob diese Geschichte jemals fertig wird. Bei jemandem wie mir würde es mich nicht wundern, wenn nicht.
Ich bin für Kritik offen. Wenn denn jemand bei dieser Mittelmäßigkeit das Bedürfnis danach verspüren sollte.


Nebel hing in den Wäldern, die Sonnenstrahlen bahnten sich nur gedämpft ihren Weg zwischen den hellen, fast silbernen Bäumen hindurch, malten Lichtflecke auf die weiße Decke, die die Erde bedeckte. Der Nebel ließ die gesamte Welt blass und unwirklich erscheinen, wie in einem Traum, und versteckte die Sonne selbst vor den Augen der beiden Wanderer, deren leise Schritte das einzige Geräusch waren, was die ansonsten vollkommene Stille des Waldes störte.
Es waren ein hochgewachsener Mann, der anscheinend gerade erst den Übergang vom Kind zum Mann erlebt hatte, denn seine Gesichtszüge waren noch jung, ebenso sein Körper. Er schien körperliche Anstrengungen gewohnt zu sein, doch war sein Körperbau eher schlank. Bei ihm, die kleine Hand fest in seine Faust gesteckt, war ein kleines Mädchen mit roten Haaren. Die Haare reichten ihr bis zum Kinn, waren rot wie Erdbeeren, fielen unordentlich und verfilzt über den dicken Schal, den sie sich um den Hals gebunden hatte, ebenso schmutzig und zerschlissen wie ihr dicker Mantel und die zu großen Stiefel, die sie trug.
Auch die Kleidung des jungen Mannes war schon sehr abgenutzt, seine Stiefel hingegen waren dick und warm, hinterließen kaum ein Geräusch auf dem verschneiten Waldboden. Doch die Kleine konnte ihre Schritte nicht mehr verbergen, sie war müde, und er sah das. Immer wieder sah er sich unauffällig um, hatte er doch das Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Doch der Nebel und das diffuse Licht schien seinen Sinnen Streiche zu spielen.
Er sah Schatten in den Augenwinkeln, doch wenn er genauer hinsah, waren dort nur die silbernen Baumstämme.
Er hörte ein leises Flüstern in dem Wind, obwohl die Bäume keine Blätter trugen und auch kein einziges Lüftchen wehte an diesem eiskalten Wintertag.
Er hörte Schritte, doch wenn er stehen blieb, um zu horchen, klangen auch diese Schritte noch einen Moment lang, bis sie verstummten und kurze Zeit, nachdem er weiterging, erneut einsetzten.
Er spürte die kalte Hand seiner kleinen Schwester in seiner und umklammerte sie nur noch fester. Niemand würde sie bekommen.
Niemand würde ihr je etwas zuleide tun, solange er lebte. Als ihre Eltern gestorben waren, hatte er am Sterbebett seiner Mutter geschworen, die Kleine zu beschützen, um jeden Preis. Nicht nur um dessen willen, was sie war. Sondern um zu verhindern, dass ihr Leid zugefügt wurde, nur weil sie geboren worden war.
Er warf dem kleinen Mädchen einen kurzen Blick zu. Als sie ihn ansah, lächelte sie, einen schwarzen Fleck auf der Nase, wo sie sich mit ihren schmutzigen Fingern das Jucken vertrieben hatte, die Augen müde, doch immer noch voller Vertrauen und Hoffnung.
„Bist du müde?“, fragte er leise und blieb stehen. Wärme wallte in ihm auf, er liebte seine kleine Schwester so sehr.
Sie brauchte ihn doch.
„Nein, mir geht´s gut, großer Bruder.“, antwortete sie nur mit einem Lächeln, durch das sie wohl nicht nur ihren Bruder, sondern auch sich selbst von ihrem Worten überzeugen wollte. „Ich kann noch weiterlaufen.“
Einen kurzen Moment lang lächelte er, doch dann beugte er sich hinunter und nahm sie in die Arme. Auf dem Rücken wollte er sie nicht tragen, wollte sie nicht ungehindert der Gefahr ihres Verfolgers aussetzen.
„Schon gut, du musst nicht lügen, wenn du müde bist.“, sagte er leise. „Ruh dich aus- wenn du aufwachst, wird alles ein wenig besser aussehen.“
Kurz zögerte das kleine Mädchen, doch dann schlang sie ihre dünnen Arme um den Hals ihres Bruders und schmiegte sich an ihn.
Bitte, betete er. Bitte beschützt sie… irgendwer. Lasst sie nicht leiden. Beschützt sie…
Er wartete einige Minuten, während der er so leise wie möglich weiterging. Die Schritte hinter ihm blieben.
Doch er ignorierte sie. Bis er etwas vor sich sah: Einen Vogel. Einen Falken, mit Gefieder in vielen verschiedenen Brauntönen, aber klaren, blauen Augen, was für einen solchen Vogel äußerst ungewöhnlich war. Der Falke saß ruhig auf einem Ast, dem Ast einer alten, mächtigen Eiche, der einzigen in diesem Wald, die sich durch die dicken, knorrigen Äste von den anderen, silberglänzenden, schlanken Bäumen unterschied. Als der junge Mann mit dem kleinen Mädchen auf dem Arm näher trat, vorsichtig, die Augen staunend auf den Vogel geheftet, blieb das Tier nur ruhig sitzen und ließ die beiden nicht einmal aus den Augen.
„Du bist einer von ihnen, nicht wahr?“, flüsterte der Mann, so leise, dass nur der Vogel ihn verstehen konnte. „Du bist einer von jenen, die ihr einmal folgen werden, oder?“
Der Vogel schwieg, blinzelte jedoch nicht einmal. Seine klaren Augen schienen direkt in die des armen Landstreichers hineinzuleuchten.
Vorsichtig löste der Mann die Umarmung seiner Schwester und legte sie am Fuß der Eiche, unter dem Vogel, ab, der dieses Tun nach wie vor ungerührt verfolgte. Mit einem letzten Blick auf sie nahm er sein Amulett ab, das einzige, was ihm und ihr noch von ihren Eltern und ihrem alten Leben geblieben war, und legte es stattdessen ihr um.
„Bitte, bringe sie in Sicherheit. Beschütze sie. Ich weiß, dass du es kannst. Wir können nicht beide fliehen, aber du kannst sie retten! Ihr darf kein Leid geschehen, sie soll lachen können! Ich bitte dich darum, mit allem, was ich habe, mit allem, was ich verloren habe. Beschütze sie mit allen Mitteln, bis die Zeit gekommen ist.“
Der Vogel sah den Mann nur an.
Hinter ihnen, vor ihnen, von allen Seiten kamen auf einmal Kapuzengestalten aus dem Schatten getreten. Sie alle trugen die gleichen langen Kapuzenumhänge, grau wie die Stämme der Bäume, wenn sie in die Sonne traten, schwarz wie die Schatten der Nacht, wenn das Licht schwand.
Sie hatten einen Kreis um den Mann gebildet, jeder eine Hand erhoben und die innere Handfläche auf den Landstreicher gerichtet. Er spürte die Magie, die von ihnen ausging, wie eine unsichtbare Wand, die sich immer mehr gegen ihn drückte.
„Rette sie!“, flüsterte er, beinahe unhörbar leise, und wandte sich um, den Feinden entgegen.
„Und mach, dass sie mich vergisst!“

Der Falke breitete die Schwingen aus, war im Nu seine ursprüngliche Form wieder angenommen, breitete die Arme aus, von denen ein Licht ausging und das schlafende Mädchen umfing, und verschwand zusammen mit ihr.
Der Mann blieb alleine zurück, umzingelt von den Feinden.
Für einige Sekunden blickte er gen Himmel, in die kargen Äste der silbern schimmernden Bäume, und beobachtete zum letzten Mal in seinem Leben das Spiel der Sonnenstrahlen, die der Nebel so unwirklich schön erschienen ließ.
Von den Handflächen der Kapuzengestalten schoss je ein schmaler Strahl aus Dunkelheit hervor, die den Mann durchbohrten. Den Blick weiterhin zum Himmel gerichtet, schickte er eine letzte Bitte an das Schicksal.
Und im letzten Licht der kalten Wintersonne starb er.

Mittwoch, 12. August 2009

Heilig deine Glocken

Heilig deine Glocken, heilig seiest du, heilig sei dein Tempel.
Notre Dame.
Deine Heiligen starren auf mich herab, starren in meine Augen und klagen mich an.
Deine Zeugen starren mich an, ich kann nichts verleugnen.
Leugnen nicht, vor einer Heiligen wie dir.

Vergeben, ja? Leben nach dem Tod, ja? Ewiges Leben der Seele, ja?
Deine steinernen Heiligen können mir sonst was erzählen. Deine Wasserspeier mich mit ihren Fratzen so viel verfolgen, wie so wollen, so sehr bespucken, wie sie wollen.
Alles, was deine Glocken versprechen, was deine Heiligen von mir verlangen, ist Lüge.

Mag sein, dass du Paradies bringst. Aber für mich gibt es dieses Paradies nicht mehr.
Diesen starrenden Blicken kann ich nicht mehr entfliehen.
Wer unschuldiges Blut auf den Stufen Notre Dames vergießt, der kann nicht mehr leugnen vor den Augen Notre Dames.
Man kann sich selbst belügen, man kann die seinen belügen, aber nicht sie.
Wie sollen vor dir alle gleich sein, wenn man schon auf Erden zwischen Sündern und Rechten unterscheidet?

Wer weiß, ob es dich gibt.
Aber irgendwo gehören doch auch wir dazu, oder?
Ich will ja gar nicht viel.
Ich will ja gar nicht einmal in den Himmel.
Hätte auch gar keinen Zweck, ha!
Jedenfalls jetzt nicht mehr.
Aber es gibt andere, für die es noch nicht zu spät ist.
Du musst ja gar nicht alle in den Himmel holen. Wäre ja ein ganz schönes Gedränge da oben.
Aber wenigstens für die paar Jahre hier auf Erden kannst du doch mal den Arsch bewegen, oder?
Nicht für mich.
Für mich, das wäre ja auch zu viel verlangt.

Dein Licht überstrahlt alles. Selbst mich. Die Dunkelheit kuscht vor dir, so hell scheinst du. Und in der Dunkelheit sind jene, die du nicht sehen willst. Kein Wunder, dass du es auch nicht tust.
Wir sind jene, die hier draußen stehen und dein Licht betrachten. Die Schatten, von denen du nur schnell die Augen abwendest, denn wir sind nur Gespenster. Wir gehören nicht in dein Licht.
Findest du das gerecht?

Es schmerzt, verdammt, es tut weh!
Kannst du nicht wenigstens das alles verkürzen?
Hier draußen sitze ich. Selbst jetzt bin ich ausgestoßen, selbst sterben muss ich draußen, auf den Stufen.
Es ist Nacht.
Nicht einmal sterben darf ich im Licht.
Wenn es dort wirklich so auserwählt zugeht, bin ich in der Nacht wirklich besser aufgehoben.
Ja, es schmerzt… aber trotzdem tust du nichts. Du siehst zu, du starrst mich anklagend an.
Tja.
Tut mir Leid. Kein Samt, keine Seide, keine weißen Leinen über diesen Wunden, mein Blut über und über auf deinen heiligen Stufen. Stattdessen schäbiger Stoff, überall zerrissen und nur für warme Temperaturen geeignet.
Ob ich jetzt sterbe oder im nächsten Winter – es ist egal.
Ja.
Du freust dich … bestimmt darüber …
Scheiße, es tut so weh … so sehr …